Covid-19 aus Geschlechterperspektive

Die Corona Krise legt die aktuell bestehenden Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern unter das Vergrößerungsglas.

Frauen im Gesundheitssystem:

Ganz vorne im Kampf gegen das Corona Virus steht das Gesundheitspersonal. Krankenpfleger und Beschäftigte im Gesundheitspersonal arbeiten für uns rund um die Uhr und setzten sich selber den Risiken einer Infektion aus, um die Patientinnen und Patienten zu versorgen. Die meisten von ihnen sind Frauen. Der Berufsstand gilt als systemrelevant, ist jedoch einer der unterbewertesten und schlecht bezahltesten Jobs. Ohne diese Frauen würde in der gegenwärtigen Krise nichts laufen. Sie halten gerade den Laden zusammen.

Frauen in Sorgearbeit:

Frauen stehen ebenfalls aktuell vor der Herausforderung neben dem Homeoffice, das Zusammenleben mit Kindern, die nicht in Kita und Schule gehen dürfen, zu organiseren. Gerade Alleinerzeihende stehen vor noch größeren Herausforderungen: Anders als Paarfamilien können Alleinerziehende nicht zu zweit jonglieren, um fehlende Betreuung auszugleichen.

Daher fordert die Petition vom Bundesverband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) die Notfallbetreuungen für Alleinerziehende unabhängig von ihrem Beruf zu öffnen.Sie fordern die Arbeitgeber auf, Alleinerziehende bezahlt frei zu stellen, wenn es keine andere Möglichkeit der Kinderbetreuung gibt. Hier geht es zu Petition:

https://bit.ly/2RfWa7l

Häusliche Gewalt in Quarantäne:

Es steigen ebenfalls die Befürchtungen, dass in Isolierung und Quarantäne zu Hause die Gewalt in Familien und Partnerschaften steigen wird. Denn sie müssen mehr Zeit miteinander verbringen als sonst. Es können sehr angespannte Situationen entstehen und hierdurch können auch Aggressionen zunehmen.

Zum Beispiel erlebte jede dritte verheiratete Frau in China häusliche Gewalt. Jetzt haben sich die Anfragen bei Hilfeangeboten für Betroffene verdreifacht. Auch in Berlin ist die häusliche Gewalt seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen um zehn Prozent gestiegen, laut Angaben der Berliner Polizei. Das „Social Distancing“ macht die Gewalt noch weniger sichtbar als vorher.

Nach dem Gewaltschutzgesetz können Opfer von häuslicher Gewalt zivilrechtliche Schutzanordnungen wie Kontakt-, Näherungs- und Belästigungsverbote gegen den Täter oder die Täterin beantragen sowie die Wegweisung der gewalttätigen Person aus der Wohnung erwirken.

Nutzen Sie das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000 116 016 und informieren Sie sich, wie Sie sich schützen können.

Schwangerschaftsabbrauch in Zeiten der Corona- Pandemie:

Aufgrund der Corona Krise wird der Zugang von ungewollt Schwangeren zum legalen Abbruch akut gefährdet bzw. unmöglich sein: Es gibt aktuell vorübergehende Praxisschließungen wegen Quarantäne und zu erwartende Engpässe in den Praxen.

Es handelt es sich beim Schwangerschaftsabbruch um einen Notfall und keine elektive Leistung. Daher sollte der chirurgische Schwangerschaftsabbruch und auch die vorgelagerte Beratung auch in Krisenzeiten durchgeführt werden. Die Konfliktberatung sollte ohne persönlichen Kontakt in einer Beratungsstelle in Form einer Videoberatung stattfinden können.

Ohne geregelte Abbruchmöglichkeiten in der Corona Krise werden Frauen wieder zu unsicheren Abtreibungsmethoden greifen. Das müssen wir verhindern.

 

 

 

 

 

 

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