Wie Sie aus der Teilzeitfalle raus kommen….

Teilzeitfalle und was Sie beachten müssen

Die finanzielle Startposition vieler Frauen ist eine ganz andere als bei Männern. Das fängt beim ersten Gehalt an.
Im Jahr 2016 lag der Verdienst von Frauen rund 21 Prozent niedriger als der von Männern. Während Frauen im Schnitt 16,26 Euro brutto pro Stunde verdienten, kamen Männer auf 20,71 Euro in der Stunde, so das Statistische Bundesamt. 

In manchen typischen Frauenberufen wird weniger gezahlt als in den männerdominierten Branchen. Auch wenn man die Einkommen von Frauen und Männern in vergleichbaren Positionen gegenüberstellt, bleiben die Frauen mit ihrem Gehalt um 6 Prozent hinter den Männern zurück.

Kommt das erste Kind, geht die Finanzschere oft weiter auseinander: Frauen nehmen nach der Geburt des Kindes eine längere berufliche Auszeit und kehren dann in Teilzeit wieder zurück in den Job. Der Unterschied bei den Männern ist, dass sie nach einer Elternzeit früher wieder in den Vollzeitjob einsteigen als Mütter. 

Weniger Stunden im Job bedeutet auch weniger Geld auf dem Konto.

Überlegen Sie sich vorher, ob Sie die finanziellen Einbußen langfristig ausgleichen können.

Denn die Teilzeitphasen haben auch Folgen für Ihre Zukunft: Frauen, die nicht Vollzeit im Job arbeiten, haben es schwerer die nächste Karrierestufe zu erklimmen, um zum Beispiel Führungsaufgaben zu übernehmen. Ein weitere Nachteil liegt in der fernen Zukunft: Ein niedriger  Verdienst heute führt im Ruhestand zu einer niedrigen Rente. Daher sind gerade Frauen in Sachen privater Vorsorge fürs Alter besonders gefordert.

Wichtig ist für Frauen vor der beruflichen Planung nach der Geburt des Kindes, vorab zu überlegen, wie viel berufliche Auszeit und wie viel Teilzeit Sie sich finanziell leisten können. Wie lassen sich die familiäre Auszeit  und berufliche Zukunft mit dem Familienbudget vereinbaren?

Sie sollten den Finanzcheck machen und sich ausrechnen, mit welchen Einnahmen Sie rechnen können. So haben Sie eine bessere Grundlage, um Ihrem Arbeitgeber mitzuteilen, wann und wie es nach der Geburt Ihres Kindes beruflich für Sie weitergehen wird. 

Machen Sie sich auch vertraut mit den arbeitsrechtlichen Bedingungen für Ihre Rückkehr in den Job. Zum Beispiel zum Recht auf Teilzeit und zum Wieder-Aufstocken von Stunden. Auch staatliche Leistungen wie Elterngeld und Elterngeld Plus sollten Sie sich informieren, um das maximal mögliche für ihre familiäre Auszeit raus zu holen.

Nach der Rückkehr in den Job können Sie bei Ihrem Chef prüfen, ob Sie eine Chance auf eine Gehaltserhöhung haben. Wenn es nicht dem Gehalt klappt, prüfen Sie die Möglichkeiten, aus Ihrem bisherigen Bruttogehalt mehr netto herauszuholen. Zum Beispiel durch den Wechsel der Krankenkasse oder die richtige Wahl der Steuerklasse, Beachtung von Freibeträgen und Ausgaben für den Arbeitsweg, um so die monatlich zu zahlende Lohnsteuer zu drücken.

Für Frauen in einer festen Partnerschaft mit Kindern spielen ich weitere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entscheidung in Teilzeit zu gehen:

Sie arbeiten in Teilzeit und haben das niedrigere Einkommen als Ihr Partner. Das Familien kann manchmal nur funktionieren, wenn einer von en Partnern beruflich etwas zurücksteckt und sich die Zeit für Kita-Eingewöhnung, Arztbesuche und Elternsprechtage nimmt.

Organisatorisch ist es schwer möglich, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten, die alltäglichen Aufgaben zu vereinbaren. Zum Beispiel ist es wichtig, dass ein Elternteil zeitlich flexibel ist, um bei Kita-Schließzeiten, Kinderkrankheitstage oder fehlende Nachmittagsbetreuung für die Kinderbetreuung zur Verfügung zu stehen.

Dazu kommt auch der  natürliche Wunsch der Frauen, mehr Zeit mit der Familie und den Kindern zu verbringen. Wen auch der Partner das höhere Gehalt hat und einen Karriereknick fürchtet, ist es oftmals die Farbe, die in Teilzeit geht.

Seien Sie aber gewappnet für Ernstfälle. Wenn zum Beispiel der Partner seinen Job verliert oder Sie sich von Ihrem Partner, welche bisher der Hauptverdiener war, trennen.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Welche finanziellen Möglichkeiten haben Sie, wenn Sie von heute auf morgen finanziell auf sich alleine gestellt sind?
  • Wie können Sie sich bei einer Trennung finanziell absichern?
  • Wie können Sie Ihre Familie bei Krankheit oder Todesfall absichern?

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